Königtums”. Am folgenden Tag wird er erneut zum rex Romanorum gekrönt. Zwei hochsymbolische Rituale folgen: Friedrich schließt den Heiligenschrein mit den Gebeinen Karls des Großen und schwört einen Kreuzzug ins Heilige Land zu unternehmen: „Sofort und unerwartet nahm der Gekrönte nach der Messe das Zeichen des heilbringenden Kreuzes und ermahnte sowohl in eigener Person als mit Unterstützung der anwesenden Kreuzprediger alle Vornehmen und Fürsten des Reiches, ein Gleiches zu tun.”  Dieser Schwur wird sich als schwere Hypothek für Friedrich erweisen. Etwa in diese Zeit fällt die Geburt von Friedrichs illegitimen Sohn Enzo (Heinrich, ca. 1215-1272) aus der Beziehung zu seiner schwäbischen Geliebten Adelheid (siehe Sonderteil Adelheit), einer Tochter von Konrad von Urslingen, dem Herzog von Marano und später Spoleto. Enzo stand seinem Vater sehr nahe und wurde von ihm 1239 zum König von Sardinien erhoben. Im Herbst 1216 lässt Friedrich II. seine Gemahlin Konstanze mit dem fünfjährigen Sohn Heinrich nach Deutschland kommen. Erst Ende November erreichen sie Nürnberg, wo sie von Friedrich erwartet werden. Am Hof hat sich erstmals auch Hermann von Salza (um 1162-1239), der Hochmeister des Deutschen Ordens, eingefunden. Auch er wird ein enger Vertrauter Friedrichs und ein wichtiger Vermittler bei dessen Auseinandersetzungen mit den Päpsten. Indem er den kirchlichen Territorialherren im April 1220 die Gerichtsbarkeit sowie Markt-, Münz- und Zollrechte in ihren Territorien überträgt, gewinnt er sie für die Wahl Heinrichs zum König (rex Romanorum)  – obwohl er selbst erst am 22. November 1220 von Papst Honorius III. in Rom zum Kaiser gekrönt wird und es bis dahin üblich war, dass erst ein inthronisierter Kaiser seinen ältesten Sohn durch die Krönung als Nachfolger designieren lässt. Da der kleine Heinrich VII. (1211-1242) noch nicht mündig ist, liegt die Regierungsgewalt in den Händen von herrschernahen  Adeligen, allen voran Engelbert I. (ca. 1185-1225), Erzbischof von Köln. Am 16. Juli stirbt Papst Innozenz III. im Alter von 56 Jahren überraschend in Perugia, am Höhepunkt seiner und der päpstlichen Macht. Ihm folgt Honorius III. Savelli (ca. 1148-1227), ein in der Verwaltung der Kurie hochgekommener Kardinal. Er hat nicht den Anspruch, alle weltlichen Herrscher dem Apostolischen Stuhl unterzuordnen. Ende 2016 August brechen Friedrich und Konstanze von Augsburg nach Italien auf. Am 22. November wird Friedrich in St. Peter in Rom von Papst Honorius III. zum römisch-deutschen Kaiser (Imperator Romanorum) und Konstanze zur Kaiserin gekrönt. Friedrich ist der 89. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (sacrum imperium Romanorum) ab Augustus. Damit fühlt er sich gegenüber den anderen Monarchen besonders auserwählt, und er verpflichtet sich noch einmal, diesmal als Kaiser, zum Kreuzzug. Während seiner fast neunjährigen Abwesenheit aus Süditalien, rissen dort wieder örtliche Feudalherren und  Sarazenen die Macht an sich und gewöhnten sich daran, in ihren Herrschaftsgebieten Recht zu sprechen und dem König vorbehaltene Abgaben für eigene Zwecke einzutreiben. Friedrich kehrt nun nach Sizilien zurück und erlässt die Assisen von Capua, in denen er seine Güter zurückfordert. Er beginnt auch den Kampf gegen die Sarazenen, die  teilweise Sizilien schon beherrschen. Erst 1225, nachdem er alle Sarazenen nach Lucera in Apulien deportiert hatte, endete der Kampf. Allerdings vergaßen die deportierten Sarazenen nie, dass er ihr Leben verschont und ihnen auch ihre Lebensweise und den Glauben lässt, sie werden etwas später seine treuesten Anhänger. 1222 am 8. Mai wird sein Sohn Heinrich in Aachen zu römisch-deutschen König gekrönt. Am 23. Juni stirbt Konstanze in Catania. Die Wahl des Ortes ihrer Beisetzung kann als Indiz für eine engere Bindung der Eheleute genommen werden. Als einzige seiner Ehefrauen lässt Friedrich sie in der Kathedrale von Palermo in
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